Einsatzbereich:
Das Birdy von Riese und Müller ist ein Faltrad, wie es in ähnlicher Art auch von Brompton, Dahon oder anderen Herstellern angeboten wird. Wesentliches Merkmal dieser Fahrrad-Gattung ist, dass sie kompakt zusammengefaltet werden und dadurch einfach zu verstauen und zu transportieren sind. Die Fabrikate unterscheiden sich in Anschaffungspreis, Falteigenschaften, Kompaktheit, Fahreigenschaften, Verarbeitung, Ausstattung und Gewicht.
Im Alltag sind Falträder sehr praktisch, denn sie sind leicht (Treppen hinauf) zu tragen und können einfach in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum von PKW transportiert werden. Die Sattelspitze auf die Schulter gelegt, kann ich mein Faltrad bequem tragen und ohne Abzusetzen Türen öffnen.
In vielen Verkehrsverbunden werden Fahrräder mit einer Reifengröße bis 20 Zoll kostenlos transportiert. Dies gilt auch in nicht zusammengefaltetem, fahrbereitem Zustand. Es gibt jedoch unter Umständen Ausschlusszeiten, in denen Fahrräder allgemein nicht mitgenommen werden dürfen.
Zusammengefaltet gelten Falträder als Gepäckstück. Die Ausschlusszeiten gelten dann nicht!
Bei der Deutschen Bahn werden Falträder kostenlos transportiert.
Dennoch müssen vor Reiseantritt die Beförderungsbestimmungen des jeweiligen Unternehmens studiert werden um böse Überraschungen zu vermeiden. –
Aus dem Kofferraum des Autos gezaubert, können die letzten Kilometer zum Ziel innerhalb von Städten mit dem Faltrad gefahren werden. Dies vereinfacht die Parkplatzsuche, reduziert Parkkosten und erhöht die Mobilität.
Verglichen mit E-Scootern sind Falträder geländegängiger (Reifendurchmesser) und bequemer, da man auf ihnen sitzen kann. Manche E-Scooter sind aufgrund des gewichtigen Akkus sogar schwerer als leichte Falträder. Da Fahrräder i.d.R ohne Akku auskommen, dürfte die Ökobilanz bei Scootern schlechter sein.
Technische Informationen:
Technische Details können auf den Webseiten des Herstellers und auf Wikipedia unter https://de.wikipedia.org/wiki/Birdy_%28Fahrrad%29?wprov=sfla1 nachgelesen werden.
Pro:
Für mich wären die sehr guten Fahreigenschaften (Wirkungsgrad/Geschwindigkeit, Übersetzungsbereich, Federungskomfort, Steifigkeit des Rahmens) und die gute Ausstattung (hydraulische Scheibenbremsen, verschiedene Antriebsvarianten, hochwertige Komponenten) entscheidend für die Kaufentscheidung des Birdy.
Contra:
Das Birdy ist nicht gerade billig. Es lässt sich auch nicht so einfach und kompakt zusammenfalten, wie beispielsweise ein Brompton. Die Mitnahme eines Brompton im ICE ist deutlich einfacher, weil es kompakter ist, schneller gefaltet und in gefaltetem Zustand besser gerollt werden kann. Kleine Raddurchmesser sind auf Kopfsteinpflaster allgemein kein Vergnügen, wenngleich das Birdy verglichen mit anderen Falträdern mit einer guten Federung Punkten kann.
Fazit:
Für den richtigen Einsatzzweck ist das Birdy ein Faltrad, das viel Freude beim Fahren bereitet und eine hohe Alltagstauglichkeit aufweist. Die Fahrleistungen sind erstaunlich gut und wesentlich besser, als man bei erster Betrachtung glaubt.
Tipps und Kniffe:
Zur Anpassung an meine Bedürfnisse habe ich ein paar Änderungen am Birdy vorgenommen:
- Umrüstung auf Schwalbe Kojak Slicks, zur Reduzierung des Rollwiderstandes
- SPD-Pedale zur Verbesserung der Kraftübertragung beim Treten und für runderen Antritt
- Ausstattung mit einem Rennsattel, weil ein passender harter Sattel nach meiner Erfahrung besser ist als vermeintlich bequeme weich gepolsterte Sättel.
- Am Bremshebel habe ich ein Gummi befestigt, mit dem ich im Zug und beim Abstellen des Fahrrades die Bremse blockieren kann. Das Birdy rollt dadurch nicht fort.
- Ortlieb Frontroller Classic Packtaschen lassen sich vorn und hinten zur Aufnahme von Gepäck montieren. Bei geschickter Ausrichtung und wenn die Füße nicht zu groß sind klappt das ohne Fußkontakt.
Erfahrungen mit dem Birdy als Reiserad:
Mit Boot auf Anhänger und Birdy als Zugmaschine habe ich bereits mehrere Reisen durchgeführt. Zusätzlich transportierte ich Campinggepäck in Packtaschen am Fahrrad. Über meine Erfahrungen habe ich im Blog auführlich berichtet. Mit dem Brompton kann ich mir Derartiges nicht vorstellen.