Tag 23:
Der Campingplatz zeigt sich bei der Abreise nochmals von seiner schönsten Seite!



Es hätte eine der leichteren Etappen sein können, mit 95 km und 640 hm. Der angesteuert Campingplatz im Südwesten Helsinkis war jedoch privat. – Meine Planung war zu schlampig! –
Deshalb musste ich Helsinki vollständig durchqueren um in den Westen der Stadt zu gelangen. Für die 40km benötigte ich 3h! Schnitt 13,4km/h bei nervlichem Stress in Reinform!
Fehlende Ortskenntnis gepaart mit fehlender Übersicht durch die niedrige Sitzposition, dichter (!) und schneller (!) Radverkehr, Baustellen-Umleitungen, das schwere Gepäck zu beschleunigen,… Ich war froh, wohlbehalten angekommen zu sein!
Der Wendekreis des Alpha 7 hätte nicht größer sein dürfen, die Bodenfreiheit und der vordere Böschungswinkel nicht kleiner. Velomobile sind für verwinkelten Stadtverkehr eher ungeeignet.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier für ein Radverkehr herrscht! – Hier im „kalten Finnland“! – Und mit welchem Tempo die unterwegs sind! An manchen Streckenabschnitten beidseitig und *zweispurig* ausgebaute Radwege! An Einmündungen fast immer Vorfahrt für Radfahrende und Fußgänger, fast immer mit Zebrastreifen, die respektiert werden!
Die Rad-Infrastruktur ist gewiss nicht perfekt, aber um Klassen besser als daheim!

Fußgänger bleiben bei geteiltem Rad-/Fußweg fast ausnahmslos auf ihrer Seite, die durch einen Strich gekennzeichnet ist. Anscheinend gibt’s kein Verbot den linken Radweg zu benutzen. Autofahrer haben sich drauf eingestellt. Auch Zebrastreifen scheinen für Radys zu gelten.
Kennt ihr, dass Radys auf Radwegen in D manchmal nicht wissen, ob sie Begegnende rechts oder links passieren sollen? Das ist hier kein Thema: Es wird rechts gefahren.
Morgen um 15 Uhr legt die Fähre nach Travemünde ab. Sie benötigt 31h und wird am Folgetag gegen 21 Uhr ankommen.
Glücklicherweise ist der Fährhafen nicht mehr weit entfernt. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
