Jetzt reicht’s!

Für gelegentliche Fahrten zur Arbeit buche ich stets über die App der DB ein Tagesticket.

Am 24.02. klappt das leider nicht. Irgendetwas funktioniert nicht. Ich stoppe mehrmals die App und starte mein Smartphone neu. – Ohne Erfolg!

Kein Problem, denke ich! Für solche Fälle habe ich stets eine Streifenkarte in der Geldbörse. Die ist fix am Bahnhof abgestempelt, wenn’s schnell gehen muss. – Der Zeitaufwand am Fahrschein-Automat ist größer und manchmal zeitlich schlecht kalkulierbar. – Gesagt, getan! Sieben Streifen sind abgestempelt.

Leider verläuft die Fahrscheinkontrolle im Zug nicht so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt habe. – Der Fahrschein ist nicht gültig, weil die Bahn seit dem Kauf der Streifenkarte die Preise erhöht hat. Das war mir nicht bekannt. Ich muss vom Zugbegleiter einen neuen Fahrschein kaufen, – nicht etwa nur die Differenz zahlen -.

Meinem Erklärungsversuch und dem Hinweis auf die erfolglose Online-Buchung entgegnet der Zugbegleiter mit einem Betrugsvorwurf und dem Vorwurf des Erschleichens von Leistungen von meiner Seite. Andere Bahnmitarbeiter würden Derartiges mit einem zusätzlichen erhöhten Fahrtentgelt in Höhe von 60€ ahnden.

Ich bin benommen und fassungslos, bleibe aber ruhig, sachlich und bezahle.

Die Streifenkarte befand sich schon längere Zeit in meiner Geldbörse. Vielleicht ist sie (zusätzlich) mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen. Jedenfalls sind die Cent-Ziffern des aufgedruckten Fahrschein-Preises nicht mehr sichtbar. Der Euro-Betrag ist allerdings lesbar, sonst wäre die Differenz zum aktuellen Preis gar nicht aufgefallen.

Der Zugbegleiter unterstellt mir „das wegradiert“ zu haben.

Ich verfasse den ersten Beschwerdebrief meines Lebens. Nicht, weil ich einen Nutzen für mich daraus ziehen will, sondern um zu erreichen, dass sich das Unternehmen Bahn mit derartigem Mitarbeiterverhalten beschäftigt. Das Handlungsmuster des Mitarbeiters ist gewiss kein Einzelfall.

Ich habe mich häufig über die Unzuverlässigkeit der Bahn geärgert! Die Bahn hat damit gepunktet, dass das Zugpersonal immer sehr freundlich, hilfsbereit und geduldig war.

Schade, dass Einzelne so viel Kredit verspielen können.

Slogans, wie „Zeit für mich!“, „Entspannt ankommen!“ weichen bei mir der Angst, bloß nichts falsch zu machen. Vielleicht bin ich paranoid…..

Letztlich entschließe ich mich, neben der Velomobilität wieder auf Autoimmobilität zu setzen. Nicht allein aufgrund des Vorfalls, aber zu einem gewichtigen Teil auch deswegen.

Ich kann nicht stets alle Fahrten zur 42 km entfernten Arbeitsstellen mit dem Rad zurücklegen. Bei starkem Regen, Schnee, Krankheit oder weil ich einfach keine Lust habe ist eine Alternative nötig. Auch die Fahrten zu meinen hochbetagten Eltern ins entfernte Sauerland, die mich mit der Bahn 8 Stunden für die einfache Fahrt kosten, spielen bei meiner Entscheidung eine Rolle.

Staatskonzern adé!

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