Meine persönlichen Erfahrungen mit Mobilität und dem Velomobil

In den folgenden Beiträgen werde ich über meine persönlichen Mobilitätserfahrungen mit verschiedenen Verkehrsmitteln und die Alltagsmobilität mit meinem Alpha-7 Velomobil berichten.

Technische Aspekte sind dabei nicht unwichtig, sollen aber nicht im Mittelpunkt der Ausführungen stehen. Wer sich über technische Aspekte informieren möchte, sei an dieser Stelle auf die Ausführungen von Christopher Moder, das  Velomobilforum oder Herstellerseiten verwiesen.

Vergangene Mobilität

Die meiste Zeit meines Lebens habe ich das Auto nicht in Frage gestellt. An meinem 18. Geburtstag habe ich meinen Führerschein persönlich beim Straßenverkehrsamt abgeholt. Keinen Tag länger wollte ich darauf verzichten!
Als Fahrschüler hatte ich es satt, in Busse gepfercht und bei Überfüllung an der Haltestelle stehen gelassen zu werden. Außerdem wollte ich endlich unabhängig von Eltern und Fahrplänen mobil sein. Das Auto war für mich der Inbegriff von Freiheit und Emanzipation von meinen Eltern!

Das Fahrrad wurde für mich mit dem 18. Geburtstag vom Verkehrsmittel zum Sportgerät degradiert, diente aber während des Studiums zur Bewältigung des Prüfungsstresses und war immer durchaus positiv besetzt.

Irgendwann habe ich das Fahrrad entdeckt, um damit kürzere oder längere Strecken zu fahren. Ich genoss es, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die Umgebung intensiver wahrzunehmen als vom Auto aus und gleichzeitig größere Distanzen zurückzulegen. Auf meinen Reisen habe ich aber auch immer die sportliche Herausforderung gesucht.

Ab 2011 musste ich von Erlangen nach Bamberg eine Strecke von ca. 43 km einfach zurücklegen. Das Auto wurde zum Kostenfaktor und der Umweltgedanke spielte eine immer größere Rolle. Ich suchte nach einer Alternative. Diese fand ich in Fahrgemeinschaften mit Kollegen und/oder der Bahn.

Gelegentlich nutzte ich die Mitfahrgelegenheit für den Hinweg und radelte mit dem Faltrad zurück, da die Arbeitszeiten oft unterschiedlich waren. Auch für den Transfer vom und zum Bahnhof benutzte ich das Faltrad.

Ich baute das Faltrad so um, dass es ein richtig schnelles Fahrrad wurde. Ich reduzierte die Lenkerhöhe, rüstete das Rad mit Klickpedalen, einem Rennsattel und schmalen Slicks aus. Später habe ich das Brompton gegen ein Birdy getauscht, weil die Gangschaltung feiner abgestuft war.

Es ist unglaublich, was man aus Falträdern herausholen kann, wenn man sie ein bißchen anpasst! Ich denke oft, dass die Leute lieber gute, hochwertigere Fahrräder kaufen sollten, die sich leichter fahren lassen, als (billige) E-Bikes, mit denen Ärger vorprogrammiert ist. Das Geheimnis liegt im Wirkungsgrad! Dieser kann beim Fahrrad, wie oben beschrieben, mit vertretbarem Aufwand drastisch erhöht werden! Mit einem Fahrrad aus dem Baumarkt für 200 € ist das kaum möglich.

Der Anteil meiner Rückfahrten mit dem Fahrrad stieg stetig, da die Bahnverbindungen zu unzuverlässig und mir Einzelfahrscheine zu  teuer waren. Ich fuhr zwar gerne mit der Bahn, war aber zunehmend genervt.

Ein weiterer Schritt zur Effizienzsteigerung meines Radfahrens war notwendig. Ich sah diese in einer Verkleinerung der Stirnfläche, um den Luftwiderstand zu verringern. Besonders nachmittags hatte ich mit Südwestwinden zu kämpfen, die mein Vorankommen bremsten.

Eher zufällig entdeckte ich Liegeräder, die durch die liegende Position des Fahrers einen geringeren Luftwiderstand haben und zudem wesentlich komfortabler sind. Ein Elektroantrieb am „normalen“ Fahrrad kam für mich nicht in Frage, da dieser nur eine Geschwindigkeit von 25 km/h zuließ. Selbst mit meinem Faltrad war ich schneller, wenn auch nicht so bequem.

Die Effizienzsteigerung war so groß, dass ich fortan sowohl morgens zur Arbeit nach Bamberg, als auch zurück nach Erlangen mit dem Liegerad fuhr. Allerdings nur, wenn es nicht regnete. Für die 43 km benötigte ich auf der Nebenstrecke ca. 1:35 Stunden.

In den Wintermonaten bin ich weiterhin auf die Bahn umgestiegen, da es auf dem Liegerad ungemütlich kalt und oft nass war.

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