Wir folgen weiter dem Spree-Verlauf. Es geht über Neuendorfer See und Glower See weiter nach Norden zum Spree-Oder-Kanal.
Auf dem Neuendorfer See haben wir kräftigen Rückenwind. Erstmals können wir das mitgeschleppte Windpaddle ausprobieren und erreichen fast 10km/h ohne zu paddeln. Vor lauter Freude segeln wir am Abfluss der Spree vorbei und müssen hinterher mühsam wieder gegen den Wind ankämpfen.

Bei Kossenblatt finden wir einen Wasserwanderer Biwakplatz mit Dixi-Toilette. Nur ein weiterer Paddler findet hier seine Unterkunft. Wir kommen miteinander ins Gespräch und sitzen noch bis nach Mitternacht bei einer Flasche Wein und unterhalten uns über „Gott und die Welt“.

Unsere nächste Station ist im Spreepark Beeskow. Ein Campingplatz befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschwimmbad in der Spree. Der Ort bietet gute Einkaufsmöglichkeiten. Mit Fahrrad und Anhänger decken wir uns mit Lebensmitteln und Wasserkanistern ein, als gäbe es bis Stettin keine weitere Versorgungsmöglichkeiten. – Natürlich ein gewichtiger Fehlschluss, – aber er beruhigt. –
Am nächsten Tag erreichen wir über Neuhaus den Oder-Spree-Kanal.





Bis Eisenhüttenstadt müssen wir etwa 30 Kilometer auf ihm zurücklegen. Die Kilometer ziehen sich unendlich! Es geht fast immer geradeaus, bei wechselndem, seitlichem Wind aus Südwest und eintöniger Landschaft durch Kiefernwälder. Durch den Spreewald sind wir wechselnde Landschaft und den verwundenen Lauf der Spree gewöhnt. Wir wundern uns, dass nur Sportboote verkehren. Lediglich ein Schubverband des Wasserschifffahrtverbandes unterbricht die Eintönigkeit.


In Rautenkranz befindet sich nach unserem Kartenmaterial ein Wasserwanderer-Übernachtungsplatz. Was wir vorfinden, ist ein Platz ohne Toilette innerhalb des Ortes, so nicht für uns nutzbar. Etwa einen Kilometer hinter Rautenkranz Biwakieren wir im Wald neben dem Kanal. Das Anlanden ist durch grobe Steine am Kanalrand schwierig. Ausserdem müssen wir unser gesamtes Gepäck den Kanaldeich hinab tragen. Ein plötzliches Unwetter mit Sturm und Starkregen sitzen wir unter unseren Pochos aus. Hastig verpacken wir alles in unsere wasserdichten Taschen und fixieren mit den Einzelteilen des Anhängers eine Plane über den Taschen. Völlig bedient bauen wir unser Zelt in hohem, nassem Gras auf.



Am nächsten Tag werden wir Eisenhüttenstadt erreichen.
