Werra-Weser: Rückweg über Bundesstraße und Schiene -Radwege die niemand braucht, Schnecken und Bahnerfahrungen-

Radweg zwischen Syke und Nienburg an der B6. Kurzwellige Absenkungen sind auf dem Foto nicht sichtbar.

18.08.2017: Die 44km von Nienburg nach Syke sind bretteben und zunächst sehr gut befahrbar. Kurven sind eine Seltenheit und so zähle ich gelangweilt, wie viele Nacktschnecken von links nach rechts und umgekehrt kriechen. Die wichtigste Erkenntnis: Schnecken sind statistisch gesehen fast auschließlich suizidal, bewegen sich also in Richtung Fahrbahn! – Allerdings hat diese Überlegung einen schweren Denkfehler!-

Die B6 stört mit unglaublichem Verkehrslärm.

Der unmittelbar neben der Bundesstraße verlaufende Radweg ist zunächst exzellent asphaltiert, doch ab ca. 15km vor Syke voller kurzwelliger Absenkungen. Mein Tempo muss ich auf unter 10km/h reduzieren. Trotzdem werden mein Gepäck und ich gehörig durchgeschüttelt.

Der Belag der Bundesstraße ist von bester Qualität. Neidisch schiele ich hinüber und überlege über die Straße zu fahren. – Das wäre aber nicht nur unzulässig, sondern dazu auch noch lebensgefährlich. Autos und Lastwagen fahren mit hoher Geschwindigkeit. Haarsträubende Überholmanöver finden statt. Als Radfahrer würde ich so viel oder wenig wahrgenommen, wie eine querende Nacktschnecke, – mit den gleichen Konsequenzen.  Lotto war noch nie mein Ding! –

Umso unverständlicher kommt es mir vor, Radfahrern derart schlechte Radwege anzubieten bzw. aufzuzwingen!

Die Bundesstraße ist nicht mit einer Leitplanke vom Radweg abgetrennt. Ein Gefühl der Sicherheit kommt nicht auf.

Auf den im Navi ausgewiesenen Radwegen abseits der Bundestraße zu fahren, kommt aus Zeitgründen nicht in Frage. Die Umwege sind unzumutbar, die Radwege reine “Statistik-Radwege“. – Schön zum „Aufhübschen“ der Radweg-Statistik, aber unbrauchbar, wenn Vorwärtskommen wichtig ist und es nicht um gemütliches „Herumgondeln“ am Wochenende geht.

Alte E-Lok

Am Syker Bahnhof angekommen fahre ich problemlos und entspannt mit der Bahn nach Lüdenscheid und von dort mit dem Fahrrad 14km weiter zu meinem sauerländer Abstecher-Ziel. Das kostet mich 35,30€.

Die Umstiege in Osnabrück, Münster, Hagen klappen problemlos. Alle Aufzüge sind intakt und es gibt keine nennenswerten Einstiegsstufen. In Syke ist sogar ausgewiesen, dass der Wagen mit den Fahrradstellplätzen vorn ist! Sollte die Bahn in Norddeutschland kundenfreundlicher sein, als in Bayern?

Dass ich mit Fahrrad beim Einsteigen sputen muss um möglichst als Erster in den Zug zu kommen, weiß ich aus Erfahrung. Schließlich sind die Abstellplätze für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder bei einigen Fahrgästen besonders beliebt.

Nicht nur mit dem Lesen und Verstehen von Text, sondern auch mit dem Begreifen von Piktogrammen sind viele Zeitgenossen offensichtlich überfordert. – Selbst wenn Eltern mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer Platz suchend den Wagen betreten. –