Urlaubsreisen?

Sind in diesem Jahr aus „familiären“ Gründen abgesagt. – Aber sind es wirklich „familiäre“ Gründe, wenn das mehr als 100 Jahre alte Haus in dem mein Schwiegervater wohnt, erstmals völlig abgesoffen ist und aufwändige, teure Reparatur- und Renovierungshilfe erforderlich macht? Ich sehe die Ursache in der sich abzeichnenden Klimakatastrophe.

Ich fahre fast alle Strecken mit dem Velomobil, auch die Langstrecken. – Es macht Spaß, spart einiges an Geld, dem Umwelt- bzw. Klimaschutz ist auch gedient und es ist mein kleiner „Urlaub“.

Für die Rückfahrt von Herscheid nach Erlangen brauche ich weniger Zeit. Da ich weiß, dass die mehr als 400km und 2500hm an einem Tag zu schaffen sind, versende ich meine Campingausrüstung mit der Post. Dennoch bleiben Rothaargebirge und Rhön echte Kraftkiller! Immerhin „verkürze“ ich wegen fehlenden Gepäcks um 1,5 Stunden auf 17,5 Stunden.

Das Rothaargebirge überquere ich auf dem Rückweg auf dem Brouter-Track. Ich lande auf übelsten Wegen. Normalerweise routet Brouter wirklich gut, aber in diesem Fall spare ich zwar ein paar Kilometer und Höhenmeter, kann aber nur extrem langsam fahren. Der Fahrbahnbelag ist streckenweise gar nicht vorhanden oder übelst. (Siehe Beitragsbild!)

Zwischendurch meldet sich mein Schlumpf-Getriebe mit lauten Geräuschen. Leider fehlt mir der nötige Torx-Bit um etwas Fett zwischen die Zähne des Planetengetriebes zu bringen.

Die Rhön zu erklimmen ist wieder eine echte Herausforderung. Brouter führt mich glücklicherweise auf kleinen, gut asphaltierten Nebenstrecken hinauf. So werde ich nicht zum Verkehrshindernis und kann mich im Kriechgang nach oben kämpfen.

Die Abfahrt ist rasant! Eine Gruppe Mountainbiker macht sich winzig klein um den Luftwiderstand zu reduzieren und überholt mich. Während letztere sich verkleinern um bremsenden Luftwiderstand zu reduzieren, wäre ich froh ihn erhöhen zu können. Ich muss permanent bremsen um nicht zu schnell zu werden. Ohne zu bremsen würde ich gefühlt unendlich schnell! Ich kann deswegen nicht schneller bergab fahren. Die Sorge nicht wieder zum Stehen zu kommen ist zu groß und die Straßenqualität zu schlecht!

Die Haßberge hinab lasse ich mich mit fast 85km/h rollen. Erst daheim fällt mir bei der Reifenkontrolle vor der nächsten Ausfahrt auf, dass an meinem rechten Vorderreifen an insgesamt 5 Stellen die Karkasse sichtbar ist. – Bei 85km/h ist eine Reifenpanne gewiss kein Vergnügen mehr. – In Zukunft werde ich die Reifen besser checken.

In der Dunkelheit komme ich daheim an und bin glücklich in mein Bett fallen zu können.

Ein paar Tage später fahre ich mit dem Velomobil nach Berchtesgaden. Die Strecke ist mit „nur“ 364km vergleichsweise kurz. Die 1.766 Höhenmeter einfach und die Durchschnittsgeschwindigkeit mit 31 km/h deutlich schneller als über die Mittelgebirgskämme gen Norden.

Abschließend ein Tipp für Diejenigen, die nach Berchtesgaden fahren möchten: Unbedingt über Marktschellenberg und nicht über Bad Reichenhall oder Großgmain radeln! Der Verkehr über Bad Reichenhall ist unerträglich! Auch über Marktschellenberg ist viel Verkehr, aber die Straße ist sehr übersichtlich. – Salzburg habe ich ebenfalls gemieden. Ich bin stattdessen von Ainring über die Fußgängerbrücke nach Wais-Siezenheim und von dort über Glanegg und Gröding das Tal der Berchtesgadener Ache hinauf gefahren.

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